Sich selbst und seinem Partner einfach mal was Gutes tun …
Dafür braucht man keinen bestimmten Anlass. Ich hatte einfach so große Lust schön Essen zu gehen und war preislich gesehen schon ein wenig eingeschränkt. Es gibt ja die tollsten Lokale mit imposanten Speisekarten, bei welchen einem direkt das Wasser im Mund zusammen läuft. Sobald man dann aber die Preise sieht, vergeht einem der Appetit leider.
Aber wie wir ja alle wissen, gibt es da dieses Internet mit seinen unerschöpflichen Angeboten und Aktionen. Bei meiner Suche nach etwas passendem stieß ich auf ein Angebot von mydays, das sehr verlockend klang: Ein Candle Light Dinner für Zwei. Ich weiß, über Geld spricht man nicht, ich mache es trotzdem, dieses Angebot lag preislich bei 75,00€, was ich für ein 3-Gänge Menü mit Willkommensgetränk für zwei Personen absolut okay finde!
Denjenigen, die mit mydays oder ähnlichen Seiten noch nie in Kontakt kamen, erkläre ich mal kurz, was da eigentlich abgeht: Eine Website, auf welcher in ganz verschiedenen Kategorien Erlebnis-Gutscheine erworben werden können. Essen&Trinken oder Wellness oder Abenteuer oder oder oder … Vor dem Buchen, weiß man allerdings nicht, um welche Lokalität genau es sich handelt. Das erfährt man erst nach Abschluss des Kaufes. No risk no fun.
Uns beide verschlug es somit in das Restaurant Sankt Petersburg (Köln). Nachdem ich mir die Website anschaute, war ich ein wenig skeptisch und besorgt, ob die 75,00€ eine Fehlinvestition waren oder nicht – Im Restaurant angekommen wurden wir sehr herzlich begrüßt und meine Zweifel waren nach einem genaueren Blick in die Speisekarte beinahe weg. Völlig verschwunden waren sie dann, als ich meine Vorspeise vor mir stehen hatte.
Die Frau:
Vorspeise: Petrovskij Gemüsecocktail mit Garnelen
Frische, saisonale Salatmischung mit Avocado, Oliven und Garnelen, mit Olivenöl-Dressing
Hauptspeise: Lachssteak Aromatnij
Frischer gegrillter norwegischer Lachs mit gegrilltem Gemüse und Beilage Ihrer Wahl (Ich entschied mich für Kartoffeln)
Nachspeise: Rijik
Der Mann:
Vorspeise: Tscheburek
Von Krim-Tataren stammende herzhafte, große Teigtasche mit besonders aromatisch gewürzten, gemischtem Hackfleisch (Rind, Schwein), goldbraun in Öl frittiert
Hauptspeise: Rindersteak Sibirische Taiga (vom Rinderfilet, ca 200g)
Gegrilltes und fein gewürztes Steak, auf frischem Rosmarin und Thymian ruhend, mit gegrilltem Gemüse, Beilage Ihrer Wahl und auf Wunsch mit Moosbeersauce
Nachspeise: Gedeckter Apfelkuchen mit Eis
Der klassische frisch gebackener Apfelkuchen mit feinen Mandeln bedeckt, mit Waldmeister und Malaga-Eis und auf Wunsch mit Sahne serviert
Im Großen und Ganzen waren wir beide mit unserem Essen sehr zufrieden. Mein Freund hätte zwar gerne noch ein wenig mehr Fleisch auf dem Teller gehabt, da es so gut war. Bei mir haben mich lediglich die Garnelen in der Vorspeise ein wenig gestört, da sie irgendwie sehr trocken waren – aber das ist nun Jammern auf hohem Niveau.
Die Tischdecko traf leider so gar nicht meinen Geschmack. Im Prinzip stehe ich ja sehr auf Blumen aber an diesem Abend hat sie mich einfach nur genervt – dieser Farbton in Kombination mit dem eigentlich romantisch wirkenden Rottönen, passte einfach gar nicht ins Bild. Candle Light Dinner: da denke ich an eine Rote Rose oder Rosenblätter … aber keine pinke Gerbera. Aber das ist wohl auch eher mein Problem mit meinen Künstler-/Desinger-/Kreativ-Augen.
Außerordentlich niedlich war der Kellner, der Herr entschuldigte sich doch tatsächlich bei uns, weil wir gefühlte 3 Minuten auf unsere Getränke (die man natürlich extra zahlen musste) warten mussten.
Es war ein toller Abend, gerne wieder, achja, der Kuchen dort ist wirklich göttlich und nun weiß ich, dass ich total auf Krimsekt stehe!
Dinner
Dinner
Dinner
Dinner
Dinner
Dinner
Dinner
Dinner
iPhone Bilder, sorry, aber ich habe natürlich zum Dinner nicht die „richtige“ Kamera mitgeschleift. Es haben sich auch so schon Gäste eschoffiert wohl in dem Glauben, ich hätte schlechte Ohren. „Heutzutage … also wirklich. Immer diese Leute, die mit ihrem Handy Fotos machen. Die können doch gar nicht mehr genießen … das ist doch so doof. Was soll das überhaupt. Dass sie damit angeben können, oder so. Lächerlich.“ 
Der Herr bringt es auf den Punkt: Ich kann nicht genießen. Ich rede nie mit Menschen, sondern schaue nur auf das Telefon. Ich fotografiere auch meinen Staub. Ich treffe mich nur mit Leuten, um mich mit meinen Fotos zu profilieren – seriously? Wenn man schon keine anderen Themen findet, als über den Nachbartisch zu lästern, würde ich mir lieber darüber Gedanken machen. Ansonsten hat sich keiner daran gestört, da ich mich auch wirklich um Diskretion bemühte. Das Restaurant wird sich auch kaum daran stören, wenn ich ein Bild hochlade mit deren Namen und sage, dass der Kuchen echt der Hammer ist und es sich allein deswegen lohnt einmal vorbeizuschauen.