vegan week
Ein Wochenprojekt.
Im Zuge eines Uniprojekts habe ich mich dafür entschieden, eine Woche vegan zu leben und so gut wie auf Verpackungsmaterialien zu verzichten. Also das letztere ist wirklich kein Problem aber schon bei den ersten Tagen scheiterte ich am veganen Dasein.
Zunächst sollte ich wohl mein „normales“ Essverhalten erläutern. Ich bin weder Vegetarier noch sonst Etwas. Ich esse und mag zwar kein Fleisch, verbiete es mir aber nicht, auch mal ein Teller Chili con carne zu essen, wenn ich eingeladen werde. Wobei Chili sin carne auch lecker ist. Zuhause koche ich nichts mit Fleisch. Ich steh auf Gemüse und liebe Salat. Von daher fällt es mir auch gar nicht schwer, mich vegan zu ernähren sofern es sich um Mittag- oder Abendmahlzeiten handelt.
Es gab schon eine Hirse- Gemüsepfanne mit Räuchertofu und außerdem bereitete ich schon Zucchini-Nudeln zu, was auch sehr lecker war, aber vegan zu frühstücken … Keine Milch, keine Eier, veganer Käse schmeckt nicht … Heute morgen war ich ganz euphorisch und freute mich auf Cornflakes mit Sojajoghurt. Ich habe es nicht essen können. Meiner Meinung nach schmeckte der Joghurt nach noch nicht fertig angerührtem Zement. Und Kaffee ohne richtige Milch … Im übrigen müssen Kühe doch ohnehin gemolken werden? Naja. Ich werde das Projekt wohl am Sonntag komplett auswerten und bin gespannt.
Vegetarisch: okay, die Tiere tun einem Leid. Aber vegan? Ich höre mir gern jede Meinung an …
Zum Verpackungsgedöns: Ich kaufe mein Gemüse eigentlich eh nur „offen“ habe nun aber immer schon eine Tasche mitgenommen und nicht für alles extra eine Tüte benutzt. Beim Einkaufen selbst nehme ich schon lange keine Tüten mehr. Wofür gibt es Jutebeutel? 😀
J
Die Tiere tun einem noch mehr Leid? Ist eigentlich nur die konsequente Fortführung des Vegetarismus, und ich sage Hut ab, an alle, die es schaffen.
Kühe geben nur Milch, wenn sie kalben, und daher werden die meisten (aus Massentierhaltung, wo eben nun mal das meiste herkommt) auch regelmäßig befruchtet und als Gebärmaschine gesehen, um im Endeffekt geschlachtet zu werden. Die Milch, die wir trinken, gebührt eigentlich dem Kalb, nicht uns – und das Kalb sieht davon in der Regel nichts.
maikehannah
Mh, dem ersten Kommentar ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Außer, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass die Praxis z.B. auf einem Biohof arg viel anders ist. Eine Kuh gibt eben nur dann Milch, wenn sie ein Kalb hat. Ich habe mal gelesen, dass eine Milchkuh nach ca. 5 Jahren geschlachtet wird, obwohl sie eigentlich eine Lebenserwartung von mehr als 20 Jahren hat. Nur, weil sie nicht mehr genug Milch gibt. Ähnlich ist es übrigens bei Legehennen, wenn wir schonmal dabei sind.
An Sojajoghurt und -milch kann man sich übrigens gewöhnen, ich kann Kuhmilch mittlerweile nicht mehr trinken (ich bin Vegetarierin), weil ich den Geschmack furchtbar finde. Und im Kaffee soll Mandelmilch wohl eine gute Alternative sein.
admin
@J.& maikehannah, das mit den Kühen stimmt wohl. Ich muss gestehen, daran habe ich im dem Augenblick nicht gedacht. Kuhmilch pur konnte ich im übrigen noch nie trinken. Meine Freundin damals lebte auf einem Bauernhof, daher kam ich in den „Genuss“.
Bestimmt kann man sich daran gewöhnen, bleibt nur die Frage, ob man das wirklich muss bzw. aus welchen Gründen man sich daran gewöhnen möchte … Mandelmilch werde ich nun def. mal testen. Danke für den Tipp!
Caro
Nee vegan wäre definitv nix für mich, ich würd mich schon mit vegetarisch schwer tun. Klar tun mir die Tiere Leid, aber Grillen ist nun mal Nom 😉
wasserstoff
darf man fragen was du studierst? also auf was das projekt sozusagen aufbaut ? 😉
ich wünsch dir viel viel erfolg 🙂 ich würde es nicht durchhalten, da ich die simpelsten dinge vergessen würde ._.
J
Aus moralischen wohl am meisten. Den meisten ist es ziemlich egal, was mit den Tieren passiert, hauptsache sie haben dann und wann ihr Fleisch auf dem Teller liegen.
admin
@J, Das ist klar, ja. Nur denken einige von ihnen tatsächlich, sie würden damit die Welt retten und sind bessere Menschen. Neulich erst beim vegan Einkaufen ein Gespräch mitbekommen, bei dem der eine, der anderen berichtete, wie toll er doch sein Handeln findet, was ja auch in Ordnung ist, sich dann aber echauffiert, dass alle Leute, die nicht vegan leben, doch einen komplett falschen Weg gehen würden.
Lebe ich vegan denn wirklich gesünder und besser? Nicht selten liest man, dass Nahrungsergänzungsprodukte eingenommen werden müssen, …
Das kommt alles nah an die Postwachstumsökonomie, wir Menschen „machen“ die Welt und ich denke, es ist schon einmal ein Fortschritt, wenn man sich die momentane Lage bewusst macht und seinen Teil, sei es durch Müllreduzierung oder so, dazu beiträgt. Würden alle Menschen auf einen Schlag keine billig Milch von der armen Kuh mehr trinken, würde sie vom Markt genommen werden und die Kuh wieder freudig „muh“ machen… hachja, man muss nicht gleich vegan werden, aber bewusster leben/konsumieren ist schon einmal gut und deswegen sind nicht-veganer, nicht schlechtere Menschen. Toleranz sollte auch hier kein Fremdwort werden.
J
@Catha: Wie es immer ist: Nur weil man etwas Gutes tut, heißt es nicht, dass man automatisch ein guter Mensch wird. Es gibt die radikalen Nicht-Fleisch-Esser, die andere verurteilen, und es gibt die extremen Fleisch-Esser, die andere verurteilen. Andere zu missionieren bringt sowieso in keiner Hinsicht etwas, außer Missmut.
admin
@J, So ist das.
Caro
Bin grad über ein Rezept für veganes Mett gestolpert, falls du das mal ausprobieren magst hätt ich gern nen Erfahrungsbericht 😉 http://www.youtube.com/watch?v=9dsiLT_uHQs
Jakub
Hey, cool dass du sowas machst.
Ich habe auch einen Monat lang vegan gelebt und bin danach dann vegetarier geworden.
Ich hatte damals eigentlich genau wie du, das größte Problem beim Frühstücken. Mittag und Abendessen ging ohne Probleme, aber beim Frühstück war ich ziemlich ratlos. Hat sich jetzt etwas geändert. 🙂
Thema Milch, zum einen gibt es viele alternativen. Sojamilch, Mandelmilch, Reismilch, usw. am besten ist da halt mal alles auszuprobieren um dann zu schauen was einem schmeckt. Ich würde sogar so weit gehen und sagen, teste das blind. Mit Augen zu. Das Problem ist nämlich, dass wenn man eine flüssige Weiße …eh.. Flüssigkeit sieht, idR nur an zwei Sachen denkt. Da wir gerade über Essen reden, natürlich an Milch. An Kuhmilch. Sofort wird eine verbindung in unserem kleinen verwirrten Kopf geschaffen -> Kuh Milch -> Geschmackserinnerung abrufen.
Nun, da sieht man ja schon das Problem. Wir trinken Sojamilch und erwarten den Geschmack von Kuhmilch. Das wird nicht funktionieren. Und auch nicht schmecken. Am Anfang. Geschmack kann man nicht nur trainieren, man kann ihn auch erlernen. Eigentlich wird der Geschmack ja schon in der Kindheit geprägt. Was uns schmeckt und was nicht. Deswegen schmecken auch thailändischen Kindern, irgendwelche gerösteten Skorpione oder im Norden, irgendwelche vergammelten eingelegten Fische. Man gewöhnt sich dran und irgendwann schmeckt es.
Um zurück zum Frühstück zu kommen, solltest du veruschen ausgewogen zu essen. Mal Müsli mit Sojajoghurt oder Milch alternativen (auch beim Sojajoghurt gibt es verschiedene die oftmals sehr unterschiedlich schmecken), falls du der typ bist, verschiedene aufstriche.
Ich muss ja sagen ich persönlich bin nicht sooo der Aufstrich typ. Ich hatte viele verschiedene ausprobiert, die meisten fand ich jetzt leider nicht so geil. Was aber immer gut geht, Erdnussbutter, Nuss Cremes, Marmeladen, usw.
Dann kann man Pancakes machen, Rührei mit Eiersatz, usw. http://www.veganguerilla.de ist ein recht schöner Blog mit tollen Rezepten.
Und ansonsten viel ausprobieren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele vegane Rezepte, besonders aus dem Internet einfach..schelcht sind.
Wenn man die Zeit hat, sollte man selbst versuchen diese zu „pimpen“, bis die einem schmecken 🙂