Syrien, Kunst und Flucht
Wie verarbeiten syrische Künstler den Krieg in ihrer Heimat? Wie beeinflussen Zerstörung, Gewalt, Tod, Vertreibung und Flucht die Kunst?
Am 5. Mai verabredete ich mich mit Simon, um zum Vernissage-Opening im Kulturbunker Köln Mülheim zu gehen. Die Ausstellung „Syrien, Kunst und Flucht“ fand dort vom 5.Mai – 15.Mai statt.
„In dieser Ausstellung stellen sich syrische Maler und Bildhauer vor, die wie die meisten Kulturschaffenden ihr Land verlassen mussten und mittlerweile in Europa leben. Auch deutsche Künstler zeigen ihre Perspektive von der aktuellen Situation. Alle Künstler sind mit mehreren Werken vertreten, so dass die Ausstellung einen umfassenden Überblick über die aktuelle syrische Kunstszene vermittelt.“
Als wir ankamen tummelten schon die unterschiedlichsten Menschen in den Räumlichkeiten. Nach kurzer Orientierungslosigkeit, wo wir denn anfangen sollten zu schauen, entschieden wir uns für den Raum, in welchem die wenigsten waren. Nachdem wir uns die meisten Kunstwerke, die ganz unterschiedlich in Form, Farbe, Material waren, wurde alles für die Willkommensrede vorbereitet. Dann war es soweit: Wir erhielten einen Einblick in den Anfang mit einer Idee, die Arbeit, die Entstehung und wie kompliziert es war, Kunstwerke, die teilweise aus Syrien stammen, nach Deutschland zu bekommen.
Noch am morgen sah ich zwei junge Männer ein großes Kunstwerk in der Bahn transportieren. Ohne jeglichen Schutz. Einfach eine Leinwand, sehr groß, in der Bahn. Glücklicherweise konnte ich am Tag der Eröffnung feststellen, dass das Kunstwerk scheinbar keinen Schaden genommen hat und das viele Werke eine solche abenteuerliche Reise hinter sich haben.
Kulturbunker Köln-Mülheim
Die Organisatoren: Jabber Abdullah, Larissa Bender und Zahran Alaqeel, Silke Forstmeyer
Trotz der sehr ernsten Thematik der Ausstellung war genug Raum für amüsante Witzeleien.
Jabber Abdullah (Mitte) der Initiator der Ausstellung, begann seine Rede auf Deutsch und wechselte später doch in seine Muttersprache, mit der Erklärung, er könne sich aktuell doch so noch besser ausdrücken. Die nette Dame links (Larissa Bender) fungierte spontan als Übersetzerin. Jabber strahlte einen Hauch von Unsicherheit, Unwohlsein und Wohlbefinden und Stolz zugleich aus. Dennoch erzählte er mit einer gewissen Ruhe kurz seine Geschichte. Ich muss gestehen, dass mir bei den Erzählungen teilweise beinahe die Tränen kamen –
Was die Erwachsenen können, kann der kleine Junge schon lange. Gewappnet mit der Kamera der jungen Frau übte er sich als großer Fotograf. Sein stetiger Begleitung war, ich nehme an, der Papa, der ihn ab und an half, sich gut vor den Werken zu platzieren. Seine Begeisterung für’s Fotografieren war nicht zu übersehen. Herzig hoch zehn!
Diese Werke haben es mir besonders angetan. Nicht nur das Motiv sondern auch das Farbschema hat mir sehr zugesagt. Beeindruckende Collagentechnik.
Eindeutig meine Lieblingswerke der Ausstellung.
Das Buffet reich gedeckt mit syrischen Köstlichkeiten hätte ich am liebsten komplett in meine Tasche gepackt. Es war so unglaublich köstlich. Ich habe ein kleines Brot mit einer Käsefüllung gegessen, falls mir jemand sagen kann, wie es heißt, her damit! Würde es gerne mal selbst backen – es jedenfalls versuchen.
Simon, du großer Kunst-Fotograf. Hihi.
Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen. Die Vielfalt war erstaunlich und ja, ich könnte noch ewig darüber schreiben, aber hier steht dann doch die Kunst im Vordergrund und dabei belasse ich es nun auch. Vielen Dank und ein großes Lob an alle, die dieses Projekt ermöglicht haben. Gerne mehr davon!
Simon
Ich habe die Snacks im Detail fotografiert. Frage mal meine syrischen Freunde. Die können dir da bestimmt das Rezept für geben 😀