Es ist eigentlich nur eine Aufgabe.
Das Gute daran ist, ich muss Nichts dafür tun. Ja, genau wie ich es schreibe: Nichts tun, aber doch Etwas tun, nämlich nicht sprechen, einfach schweigen. Im Rahmen des Buddhismus Kurses sollten wir uns in einem bestimmten Zeitraum einen für uns geeigneten Tag aussuchen, an welchem wir schweigen wollen. Einfach mal schweigen, klingt wesentlich simpler als es letztendlich ist.
Am Morgen fiel mir das Schweigen nicht sonderlich schwer, da sich um bestimmte Uhrzeiten mein Mitteilungsbedürfnis schlichtweg in Grenzen hält. Ich kann direkt sagen, ich bin gescheitert. Ich konnte keinen ganzen Tag schweigen. Es ergaben sich immer wieder Situationen, in welchen es unumgänglich war meine Stimme zu nutzen.
Beim Versuch diese Aufgabe zu bewältigen, drängt sich immer wieder sehr schnell der Gedanke in den Vordergrund, dass es irgendwie unhöflich ist zu schweigen. Wie soll ich reagieren, wenn mich Leute etwas fragen? Klar, zuhause im Bett liegen bleiben – da kann ich sehr gut schweigen. Doch das lässt sich leider mit meinem Alltag nicht vereinen.
Was ich für mich sagen kann, ist, dass ich mir mehr Gedanken darüber gemacht habe, was ich wann und wieso sage, ob es wirklich notwendig ist, warum manche Menschen wirklich sehr viel reden und sich noch viel mehr permanent aufregen. Einfach so fluchend durch die Straße laufen, sich lauthals empörend Bahnfahren … das will ich weder hören noch interessiert es mich.
Da wünsche ich mir doch direkt, so manch einer würde einfach mal schweigen.
rose
rose
rose
rose